Andreas meisterte den Alltag mit einer Beinprothese, jedoch war seine Herzleistung in Folge der Chemotherapie stark eingeschränkt. Im Alter von 18 Jahren lag seine Herzleistung noch bei lediglich circa 30 Prozent. Nicht viel, aber ausreichend zum Leben.
In den folgenden Jahren bemerkte Andreas zunächst nichts von dem rapiden Rückgang seiner Herzleistung.
März 2019: Andreas schreibt gerade die Zwischenprüfung für seine Ausbildung als IT-Systemelektroniker und verspürt eine zunehmende Atemnot. Die Ärzte stellten eine Lungenentzündung fest und ein Kardiologe untersuchte Andreas Herz. Die Herzinsuffizienz wurde akut und die Pumpleistung war bereits auf circa 10 Prozent gefallen. Für einen normalen Alltag ist das zu wenig. Andreas leidet unter einer Herzmuskelentzündung, einer sogenannten Myokarditis.
Zunächst wurde Andreas medikamentös behandelt – jedoch erfolglos. Um einen plötzlichen Herztod zu vermeiden, wurde ein Defibrillator implantiert. Auch für diese Therapieform war Andreas Herz bereits zu geschwächt und seine Organe versagten.
Andreas wurde an eine Herz-Lungen-Maschine (ECMO = Extrakorporale Membranoxygenierung) angeschlossen und noch in derselben Nacht ins Klinikum Großhadern verlegt, wo dann die weiteren Therapiemöglichkeiten besprochen wurden. Die Ärzte entschlossen sich, Andreas ein biventrikuläres EXCOR® zu implantieren, um damit sein Herz zu unterstützen.
Die Operation verlief sehr gut und Andreas kam wieder zu Kräften. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich zusehends.
Andreas verbrachte insgesamt 10 Monate am EXCOR®. In dieser Zeit konnte er sogar wieder seinen Hobbies nachgehen. Andreas fotografiert und dreht Videos, in denen er seinen Klinikalltag festhält. Andreas startete einen eigenen YouTube Kanal: happy2Balive.
In seinen Videos beschreibt Andreas sehr anschaulich seinen Alltag mit dem EXCOR® und gibt damit vielen Herzpatienten in einer ähnlichen Situation Mut und Hoffnung. Er gewinnt an Mobilität und kann sich durch ein gezieltes Training auf eine zukünftige Herztransplantation vorbereiten
Im Februar 2020 erhält Andreas endlich die lang ersehnte Nachricht – ein passendes Spenderherz steht zur Verfügung.
Die Herztransplantation verläuft komplikationslos. Durch seine Behinderung gestaltete sich der Genesungsweg etwas schwerer, als es bei Patienten mit 2 gesunden Beinen der Fall gewesen wäre. Andreas musste das Gehen erst wieder erlernen.
Doch nach einigen Monaten täglichen Trainings war er wieder fit genug, um in eine Rehabilitationsklinik verlegt zu werden.
Jetzt ist Andreas wieder zuhause und es geht ihm gut. Er trifft sich gern mit Freunden und geht weiterhin der Fotografie nach.
Lieber Andreas, wir wünschen dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft!