EXCOR® Adult
Berlin Heart ist Ihr Partner während der gesamten VAD Therapie: von der Wahl des richtigen Systems, über die Implantation bis hin zur Nachsorge Ihres Patienten.
Das System EXCOR® Adult besteht aus den folgenden Komponenten, die optimal aufeinander abgestimmt sind und sich in der Praxis bewährt haben:
Unsere EXCOR® Kanülen werden in Handarbeit aus reinstem medizinischem Silikon hergestellt. Um Patienten bestmöglich zu versorgen, umfasst das Kanülen-Portfolio verschiedene Kanülentypen und -größen mit folgenden Eigenschaften:
Das EXCOR® Adult Portfolio umfasst Blutpumpen verschiedener Größen, die optimal auf den Bedarf der Patienten angepasst sind. Unsere Blutpumpen haben folgende Eigenschaften:
Unsere Blutpumpen haben folgende Eigenschaften:
Durch das Portfolio unterschiedlicher Blutpumpenarten und -größen, der Auswahl an Vorhof-, Apex- und Gefäßkanülen sowie einem stationären und einem mobilen Antrieb deckt EXCOR® Adult sämtliche klinischen Anforderungen ab.
Die EXCOR® Blutpumpen sind über Kanülen mit dem Herzen bzw. den herznahen Gefäßen verbunden. Nach der Implantation werden sie zunächst von der stationären pneumatischen Antriebseinheit Ikus betrieben. Am Antrieb werden für jeden Patienten individuelle Parametereinstellungen hinterlegt, um eine pulsierende Bewegung der Blutpumpen-Membran zu erzeugen. So kann eine Unterstützung der Herzfunktion realisiert/gewährleistet werden. Nach der Mobilisierung des Patienten besteht die Möglichkeit, auf das batteriebetriebene, mobile Antriebssystem Excor mobil* zu wechseln.
Die Antriebseinheit Ikus ist eigens für den stationären Einsatz mit den EXCOR® Blutpumpen konzipiert. Als leistungsfähiger Alleskönner deckt der Ikus sämtliche Einsatzbereiche ab:
Die Mobilisierung des Patienten ist wichtig für sein Wohlbefinden und den Erfolg der Therapie. Mit dem Excor mobil können sich mobilisierte Patienten frei bewegen und in der Regel in das häusliche Umfeld entlassen werden. Dabei bietet die mobile Antriebseinheit ein hohes Maß an Sicherheit und eine benutzerfreundliche Handhabung:
Die Kanülen des parakorporalen EXCOR® VAD werden unterhalb des Rippenbogens aus dem Thorax ausgeleitet. Um die Kanülen-Austrittstellen entstehen dabei je nach Therapieform bis zu vier individuelle Wunden, die über den gesamten Therapieverlauf nach antiseptischen Standards versorgt werden müssen. Je akribischer die Wundversorgung, desto geringer ist das Risiko einer Wundheilungsstörung.
Der Verband dient nicht nur dem sterilen Wundverschluss. Auch werden so die Kanülen im Austrittsbereich immobilisiert, wodurch die Wundheilung unterstützt wird. Zusätzlich wirkt der Verband zugentlastend auf die Kanülen. So kann der Heilungsprozess ebenfalls gefördert werden.
In der frühen postoperativen Phase wird der Wechsel des Wundverbands täglich durchgeführt. Bei unauffälligem Heilungsverlauf kann das Intervall für den Verbandswechsel auf zweimal wöchentlich erweitert werden. Sobald sich das Erscheinungsbild der Austrittstellen ändert (z.B. zirkumferenzielle Hautrötung, Sekretaustritt etc.) wird die Wundpflege situationsbedingt angepasst.
Während des Aufenthalts in der Klinik ist das Pflegepersonal für die Wundversorgung verantwortlich. Im Falle einer Verlegung z.B. in eine Rehaklinik geht die Verantwortung auf das dortige Personal über. Wird ein Patient am EXCOR® VAD in die häusliche Umgebung entlassen kann die Wundversorgung – bei entsprechender Bereitschaft des Patienten – von einem Familienmitglied durchgeführt oder von einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden.
Nach wie vor stellt die Antikoagulations-Therapie bei VAD-Patienten eine Herausforderung dar: Die Gerinnung muss medikamentös so eingestellt werden, dass es weder zur Bildung von Ablagerungen im VAD, noch zu schwerwiegenden Blutungskomplikationen beim Patienten kommt.
Die Antikoagulationstherapie wird frühestens 24 Stunden nach der Implantation mit der Gabe von Heparin begonnen. Sobald der Patient klinisch stabil ist, sollte auf eine orale Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten oder niedermolekulares Heparin umgestellt werden. Die Antiaggregationstherapie erfolgt durch die Kombination von Acetysalicylsäure (ASS) und Dipyridamol.
Die Auswahl und Dosierung der postoperativ verabreichten Substanzen wird durch ein engmaschiges Monitoring kontrolliert. Das Monitoring umfasst neben der Thrombelastographie (z.B. Rotem®) auch die Kontrolle der Thrombozytenfunktion mit Hilfe der Aggregometrie (z.B. Multiplate™). Die Antikoagulation erfolgt PTT- bzw. INR-gesteuert.
Durch ein VAD wird die Blutzirkulation mechanisch unterstützt. Das bedeutet, dass das Blut in Kontakt mit nicht-biologischen Oberflächen wie Silikon oder Metall kommt. Das Blut reagiert auf diesen Kontakt wie bei einer offenen Wunde: Es koaguliert, wodurch die künstliche Oberfläche durch eine biologische bedeckt wird. Um dies zu verhindern, bekommt der Patient eine medikamentöse Antikoagulations-Therapie. In regelmäßigen Abständen wird das Blut analysiert, um zu kontrollieren, ob die Thrombozyten-Hemmung effektiv ist.
Genauso wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der EXCOR® Blutpumpe sowie des sichtbaren Anteils der Kanülen. Diese findet mehrmals täglich unter Zuhilfenahme eines Spiegels und einer Taschenlampe statt. Durch das transparente Polyurethan-Gehäuse kann der blutführende Teil der Blutpumpe inspiziert werden. Werden bei der Pumpenkontrolle kleine Fibrinablagerungen festgestellt, wird mit einer Anpassung der Antikoagulationstherapie darauf reagiert. Sollte sich bereits eine thrombusartige Formation gebildet haben, wird die Blutpumpe ausgetauscht.
Durch das ebenfalls transparente Gehäuse der Luftseite der Blutpumpe ist die ständig zwischen Pumpenfüllung und Pumpenentleerung umschlagende Membran gut zu erkennen. Anhand der Membranbewegung lässt sich ablesen, ob die Antriebsparameter optimal eingestellt sind, oder eine Optimierung vonnöten ist.
Das EXCOR® VAD ist ein pneumatisches Herzunterstützungssystem. Zur Abgrenzung der Blut- und Luftseite der Blutpumpe dient eine dreilagige Membran. Die Membran ist gewölbt und kann durch wechselnde Drücke in Bewegung gesetzt werden. Die Drücke werden ausgehend von einem Antriebssystem über einen Schlauch in die Pumpe geleitet.
Wird positiver Druck auf die Membran aufgebracht, verdrängt sie ein definiertes Schlagvolumen aus der Blutkammer zurück in den Blutkreislauf des Patienten. Durch negativen Sog füllt sich die Blutpumpe wieder mit Blut. Klappen in den Ein- und Auslassstutzen sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung zirkulieren kann.
Die Blutpumpen unterscheiden sich in der Größe ihres Schlagvolumens, also der pro Schlag verdrängten Blutmenge. Über die Pumpenrate wird eingestellt, wie häufig sich die Membran in der Minute bewegt. Die Rate ist so zu wählen, dass der resultierende Blutfluss dem Bedarf des Patienten entspricht.
Der Ikus ist ein leistungsstarkes stationäres Antriebssystem zum Betreiben der EXCOR® Blutpumpen. Das System verfügt über eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, um Patienten aller Alters- und Gewichtsklassen zu jedem Zeitpunkt der EXCOR® Therapie optimal unterstützen zu können. Alle steuerungsrelevanten Systemkomponenten sind redundant ausgelegt, um ein maximales Maß an Sicherheit zu bieten. Obwohl es als stationäres Antriebssystem konzipiert wurde, ermöglicht der Batteriebetrieb den Transfer des Patienten am System innerhalb der Klinikeinrichtung.
Über einen im Antriebssystem integrierten Laptop können die Einstellungen jederzeit überprüft und ggf. optimiert werden. Die Füllungs- (Diastole) und Entleerungsdrücke (Systole) werden individuell für jeden Patienten so eingestellt, dass das Blut möglichst schonend durch das VAD fließt. Der auf dem Laptop dargestellte typische rechteckige Kurvenverlauf kommt durch die verwendete Kompressor-Technik zustande, mit der die alternierenden Drücke erzeugt werden.
Bei stabiler Hämodynamik und einer Blutpumpengröße ab 60 ml können jugendliche und erwachsene Patienten im postoperativen Therapieverlauf den Antrieb Excor mobil nutzen. Auf einem Caddy fixiert hat das System die Größe eines Handgepäckkoffers und kann in Innen- und Außenbereichen genutzt werden. Wenn klinisch vertretbar, können Patienten am Excor mobil in die Rehabilitation und weiterführend in die häusliche Umgebung entlassen werden. Mit den vier austauschbaren Batterien ist es möglich, stromnetzunabhängigen Aktivitäten nachzugehen.
Die Füllungs- und Entleerungsdrücke von Excor mobil stellen sich im Betrieb entsprechend den wechselnden hämodynamischen Bedingungen innerhalb der von dem betreuenden Arzt vorgegebenen Grenzen ein. Gerade bei ambulant versorgten VAD Patienten spielt Sicherheit eine große Rolle. Durch die modulare Bauweise des Systems lassen sich einzelne Bauteile im Fehlerfall austauschen.